Aktuelle Gerichtsurteile: Strafrecht
Mit diesem Newsfeed informieren wir Sie über Wissenswertes aus dem Bereich der deutschen Rechtsprechung.
-
BGH bestätigt Verurteilung eines Richters am Amtsgericht wegen Rechtsbeugung nach Untersagung von CoronaschutzmaÃnahmen (22.11.2024)
Ein Familienrichter aus Weimar, der die Corona-SchutzmaÃnahmen an Schulen für falsch hielt, hatte gezielt nach einem passenden Fall und geneigten Gutachtern für eine entsprechende Entscheidung gesucht. Das war Rechtsbeugung, urteilte der Bundesgerichtshof.
(BGH, Urteil vom 20.11.2024 - 2 StR 54/24) -
BGH bestätigt in Hamburg verhängte Haftstrafe gegen IS-Rückkehrerin (21.11.2024)
Der Bundesgerichtshof hat die Strafe gegen eine IS-Rückkehrerin bestätigt, die in Hamburg zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, dabei aber seine Rechtsprechung zu den Konkurrenzen bei mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer terroristischen beziehungsweise kriminellen Vereinigung, geändert.
(BGH, Urteil vom 14.11.2024 - 3 StR 189/24) -
Merkel nach Ahrtal-Besuch bei Facebook beleidigt: Auf die Anzahl der "Follower" kommt es nicht an (05.11.2024)
Das Oberlandesgericht Zweibrücken hat entschieden, dass es für die Strafbarkeit von Beleidigungen in sozialen Medien gegenüber im politischen Leben stehenden Personen lediglich auf den Inhalt der ÃuÃerung ankommt. Nicht relevant sind dagegen die sonstigen Umstände, wie beispielsweise die gewählte Verbreitungsart und die GröÃe des Adressatenkreises.
(OLG Zweibrücken, Urteil vom 30.09.2024 - 1 ORs 1 SRs 8/24) -
Geldstrafe für Volksverhetzung auf Facebook (01.11.2024)
Wird ein volksverhetzender Inhalt auf Facebook mit dem Aufruf zum weiteren Teilen gepostet, kann eine Verwarnung zur Verteidigung der Rechtsordnung nicht ausreichen. Das Landgericht Lübeck als zweite Instanz änderte ein Urteil des Amtsgerichts Ratzeburg von einer Verwarnung in eine Geldstrafe.
(LG Lübeck, Urteil vom 07.02.2024 - 2 NBs 702 Js 28388/23) -
Hakenkreuz auf Corona-Maske ist strafbar (21.10.2024)
Das Kammergericht hat auf die Revision der Staatsanwaltschaft Berlin hin einen 63-Jährigen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in zwei Fällen schuldig gesprochen, weil er im August 2022 auf der Internetplattform âTwitterâ zwei sog. Posts veröffentlicht hatte, auf denen jeweils ein Text nebst einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung sichtbar war, welche mittig die Abbildung eines Hakenkreuzes trägt.
(KG Berlin, Urteil vom 30.09.2024 - 2 ORs 14/24) -
Foto von "Gruppe ReuÃ"-Angeklagten durfte nicht veröffentlichet werden (17.10.2024)
Das Landgericht Karlsruhe hat entschieden, dass die Veröffentlichung eines unverpixelten Fotos des Klägers durch die Beklagte unter den konkreten Umständen des Einzelfalls rechtswidrig war und künftig zu unterlassen ist.
(LG Karlsruhe, Urteil vom 09.10.2024 - 22 O 6/24) -
Landgericht Berlin I verurteilt ehemaligen Stasi-Mitarbeiter wegen eines 1974 begangenen Mordes (16.10.2024)
Die 29. GroÃe Strafkammer des Landgerichts Berlin I â Schwurgerichtskammer â hat einen ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS / Stasi) wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt.
(Landgericht Berlin I, Urteil vom 14.10.2024 - 529 Ks 7/23)